Gebete für den Frieden im Aachener Dom
17. Mrz 2023

Während des Gebets, das durch meditative Gesänge begleitet wurde, war Platz für den Ausdruck der eigenen Gefühle wie Klage, Bitte und Hoffnung, wobei auch bei vielen Anwesenden Tränen flossen. Besonders berührend waren die Erlebnisberichte ukrainischer Frauen, die Schweigen, Stille, Entsetzen und tiefe Trauer auslösten. Auch beim gemeinsamen Beten des Vaterunsers in der jeweiligen Muttersprache entstand ein Moment des Getragenseins in Not und Trauer. Sergej Klimov, stellvertretender Leiter des Malteser Bildungszentrums Euregio in Aachen, engagiert in der Arbeit mit ukrainischen Geflüchteten, übersetzte ins Ukrainische.
Die Fürbitten sprachen Frauen, die aus der Ukraine flüchten mussten, sowie Vertreter unseres Diözesanverbandes. Musikalisch gestaltet wurde das Gebet durch ukrainische Musikerinnen an Piano, Violine und Altblockflöte. Das Gebet wurde vom Aachener Friedenskreuz, das dem Wunsch nach Frieden und Versöhnung seit vielen Jahrzehnten an zahlreichen Orten Ausdruck verleiht, begleitet. Aber auch gemeinsames Schweigen und Aushalten des Schmerzes gehörte an diesem Abend dazu. Passend dazu endete die Lesung aus dem Buch Ijob des Alten Testaments mit den Worten: „Sie saßen bei ihm auf der Erde sieben Tage und sieben Nächte und keiner sprach ein Wort zu ihm. Denn sie sahen, dass der Schmerz sehr groß war.“
Das Friedensgebet hinterließ bei allen einen bleibenden Eindruck, der noch lange nachhallen wird. Die zahlreichen Anwesenden zeigten sich tief bewegt von der Stimmung während des Gebets. Gerade diese dichte Atmosphäre des Beieinander- und Miteinanderseins in der durch Kerzenschein beleuchteten Nikolauskapelle wurde als bereichernd empfunden und trug die Anwesenden durch das Gebet.